Bau und Betrieb von Gebäuden verursachen ca. 40% der Treibhausgasemissionen und des Energieverbrauchs weltweit. Auch ist er verantwortlich für den Verbrauch von ca. 50 % der gesamten Rohstoffressourcen, sowie 50 % der weltweiten Abfallmassen.
Die graue Energie, jene die für Herstellung und Entsorgung der Baumaterialien aufgewendet wird, macht bei einem gut gedämmten Neubau über die Hälfte des gesamten Energiebedarfs aus, wenn man den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes von durchschnittlich 50 Jahren betrachtet.
Es können bis zu 50 % der grauen Energie eingespart werden, wenn das Gebäude mit emissionsarmen Baustoffen geplant und gebaut wird.
Um auch in Zukunft noch zu bauen und unser Klima nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, können für Gebäude nicht mehr Ressourcen verbraucht werden, als sich im Lebenszyklus eines Gebäudes regenerieren oder aus diesem selbst wieder entnehmen lassen…
Dabei ist mit den von der Natur geliehenen Ressourcen ein kultureller Wert zu schaffen. In der gesamten Baukultur war dies bis vor wenigen Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit.
Der Planer muss auf intelligente und flächensparende Planung setzten, wobei eine dauerhafte und zeitlose, funktionelle und ästhetische Qualität Voraussetzung für eine nachhaltige Akzeptanz sind. Die Wahl recycelbarer – möglichst nachwachsender oder regenerativer – Baustoffe, Verzicht auf giftige und raumluftbelastende Stoffe ist hierfür ebenso notwendig wie beispielsweise innerstädtische Gebäudebegrünung, Biodiversität und der „Gebäudebetrieb“ mit erneuerbaren Ressourcen. Dies sind wesentliche Bausteine in der gesamtheitlichen Betrachtung der Umweltwirkung eines Gebäudes.
Die passende Baustoffwahl ist dabei ein wichtiger Aspekt der ganzheitlichen Betrachtung.
Die Vermeidung von Schadstoffeintrag in die unmittelbare Umgebung des Gebäudes, z.B. ins Grundwasser, Erdreich oder in die Raumluft ist essentiell.
Insbesondere die Qualität der Raumluft wirkt sich direkt auf unser Befinden, unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit aus. Hohe Emissionen in die Raumluft erhöhen die notwendige Luftwechselrate und damit den Energieverbrauch. Daher muss ein energieeffizientes Gebäude immer auch emissionsarm ausgeführt werden.
Unser Büro setzt sich täglich bei der Planung und Umsetzung von Projekten intensiv mit der Umweltwirkung von Gebäuden und ihren Baustoffen auseinander. Seit über 10 Jahren sind wir an der Entwicklung und Fortschreibung des ökologischen Baustoffinformationssystem WECOBIS (wecobis.de) im Forschungsprogramm Zukunft Bau des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR) beteiligt.